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Zum ersten Mal wurde der Kommunale Fußverkehrspreis Deutschland von FUSS e.V. ausgelobt und die Siegerkommunen im Rahmen einer Fachtagung im Januar 2023 gekürt. Der 1. Platz wurde aufgeteilt: Die schleswig-holsteinische Landeshauptstadt Kiel bekam den Preis für ein „bespielbares Quartier“: Straßenumbauten im Stadtteil Ellerbeck / Wellingdorf, die besonders Kindern zugutekommen. In der baden-württembergischen Gemeinde Pleidelsheim analysierte die Initiative „Ökologisch mobil“ Gefahrenstellen, Brennpunkte und positive Beispiele und entwickelte einen Katalog für besseren Fußverkehr, den die Gemeinde jetzt Stück für Stück umsetzt. Einen Sonderpreis gab es für das „Parklet“-Programm des Berliner Senats: Holzflächen mit Sitzbänken und Grün auf bisherigen Parkplätzen, die das Umfeld verschönern, zum Aufenthalt einladen und damit auch das Gehen im Quartier fördern.

Gewinner des ersten Fußverkehrspreises
Foto: Ana Torres Photography

Mit dem Projekt wurden fünf Modellstädte zum Einstieg in die strategische Förderung des Fußverkehrs beraten. Der Schwerpunkt liegt darin, Kommunen die Wirksamkeit kleinteiliger Maßnahmen zu verdeutlichen. Hierfür wurde die Broschüre „Mit kleinen Schritten Großes bewirken“ erstellt.

Für jede Modellstadt wurde ein Maßnahmenprogramm für ein ausgewähltes Untersuchungsgebiet erarbeitet und weitere strategische Handlungsempfehlungen gegeben. Grundlage dessen waren jeweils Gespräche mit der Stadtverwaltung, ein Fußverkehrs-Check, ein Workshop, eine Aktion im öffentlichen Straßenraum sowie ein Diskussionsgespräch beim Gehen mit Kommunalpolitiker:innen (ein sogenanntes „Parteiengespräch auf dem Gehweg“).

Aus 30 Bewerbungen hatte FUSS e.V. für die Teilnahme als Projekt-Modellstadt folgende fünf Kommunen ausgewählt:

  • Braunschweig (Niedersachsen)
  • Erfurt (Thüringen)
  • Flensburg (Schleswig-Holstein)
  • Meißen (Sachsen)
  • Wiesbaden (Hessen)

 

Die Maßnahmenempfehlungen für die einzelnen Modellstädte können im Download-Bereich weiter unten als PDF heruntergeladen werden.

Broschüre "Mit kleinen Schritten Großes bewirken"
Gestaltung: neuWerk, www.neu-werk.de

Ambitionen, Städte umweltfreundlicher, schöner und fußverkehrsfreundlicher zu gestalten, gibt es seit den letzten Jahren erfreulich viele. Gute Beispiele für fußverkehrsfreundliche Lösungen existieren in Deutschland dagegen noch zu wenige – und einige davon sind vielen Stadtverwaltungen womöglich gar nicht bekannt.

Wie der Fußverkehr strategisch gut gefördert werden kann und welche Maßnahmen möglich sind, um mehr Sicherheit und attraktive Räume für zu Fuß Gehende herzustellen, kann in einzelnen Städten und Gemeinden beispielgebend angeschaut werden. FUSS e.V. hatte im Juni 2022 mit Mitarbeitenden kommunaler Verwaltungen und Interessierten aus der Kommunalpolitik eine Fachexkursion zu fußverkehrsfreundlichen und diskussionswürdigen Praxisbeispielen im westdeutschen Raum durchgeführt. Die Exkursion wurde geführt von Verkehrsplaner Dipl.-Ing. Arndt Schwab und Projektleiter M.Sc. Patrick Riskowsky.

Angeschaut und diskutiert wurden am ersten Tag Beispiele in Bohmte, Duisburg, Hennef und Brühl sowie am zweiten Tag in Bensheim, Schwetzingen, Speyer und Bad Bergzabern. Einige Eindrücke hat Spaziergangsforscher Bertram Weisshaar in einem Video festgehalten.

Den Fußverkehr in der gesamten Stadt sicher und attraktiv zu machen und die Infrastruktur flächendeckend instand zu halten stellt für Stadtverwaltungen eine Herausforderung dar. Umso besser ist es, wenn Stadtverwaltungen Unterstützung aus der Zivilgesellschaft erhalten. Im Rahmen des Projekts wurden interessierte Bürgerinnen und Bürger gesucht, die von FUSS e.V. geschult als „Quartiersgeher:innen“ einen Fußverkehrs-Check in ihrem Stadtviertel selbstständig durchführen und Missstände sowie Verbesserungsvorschläge sammeln.

Im Auftrag des Umweltbundesamtes hat FUSS e.V. eine App für Fußverkehrs-Checks entwickeln lassen, die es auch Nicht-Fachleuten und Interessierten ermöglichen soll, ganz einfach und selbstständig Fußverkehrs-Checks durchzuführen und damit Daten zu erheben, die für die Stadtverwaltungen sehr nützlich sein können. Auch fachlich angeleitete Gruppenbegehungen sind mit der App durchführbar. Die App-Einträge sind auf einer digitalen Karte einsehbar. Die GehCheck-App erschien im März 2022 auf dem Markt und wurde auch im Rahmen des Projekts bei Fußverkehrs-Checks erprobt.

Eine wichtige Rolle bei Beschlüssen zur Umsetzung von Maßnahmen und Konzepten spielt die Kommunalpolitik. Um diese auf die Bedeutung des Themas Fußverkehr aufmerksam zu machen und sie dafür zu sensibilisieren, wurden Kommunalpolitiker:innen in jeder der fünf Modellstädte auf eine Begehung aus der Sicht von Zufußgehenden mitgenommen und mit ihnen an einzelnen Punkten in der Stadt über Verbesserungsmöglichkeiten für den Fußverkehr diskutiert. Für das Einbringen wichtiger struktureller Bausteine und Themen in ihren Stadt- oder Gemeinderat hat FUSS e.V. im Rahmen des Projekts zu vier Initiativen für den Fußverkehr Argumentationshilfen für Kommunalpolitiker:innen erstellt.

Foto: Bernd Herzog-Schlagk (FUSS e.V.)

Downloads

Maßnahmenprogramme für die Modellstädte

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Braunschweig

Langfassung / Kurzfassung

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Flensburg

Langfassung / Kurzfassung

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Wiesbaden

Langfassung / Kurzfassung

Fachbroschüren aus den Projekten

Cover von drei Fachbroschüren zu kommunalen Fußverkehrsstrategien

Mit unseren Fachbroschüren sind Sie mit dem nötigen Wissen für die Förderung des Fußverkehrs ausgestattet. Sie können die Broschüren mit einem Klick als PDF herunterladen oder über unseren Online-Shop bestellen.

Ansprechpartner für die Projekte

Patrick Riskowsky
Patrick Riskowsky

Projektmanagement

patrick.riskowsky@fuss-ev.de030 492 74 73
Bertram Weisshaar
Bertram Weisshaar

Spaziergangsforscher

bertram.weisshaar@fuss-ev.de0179 543 60 91

Förderer

Die Projekte wurden gefördert vom Bundesumweltministerium (BMUV) und vom Umweltbundesamt.

Wir danken den Förderern für die Unterstützung unserer Projekte zur Verbesserung des Fußverkehrs in Städten und Gemeinden.

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