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Wir stellen Mobilität auf die Füße

100 Jahre lang wurde der Fußverkehr buchstäblich an den Rand gedrängt. Aber heute erkennen mehr und mehr Menschen, welche Potenziale im Gehen stecken. Um sie zu wecken, braucht es freie, sichere und angenehme Wege. Und es braucht Fahrbahnen, die ohne Angst, Gefahr und langes Warten überquert werden können.

Dafür setzen wir uns seit 1985 ein. Und wir erleben besonders in den letzten Jahren Fort-Schritte: Mehr und mehr Städte engagieren sich fürs Gehen. Der Handel entdeckt die Laufkundschaft neu. Gerichte urteilen das Selbstverständliche: dass Gehwege zuerst zum Gehen da sein müssen. Aber es ist noch viel zu tun. Wir engagieren uns mit Fachwissen, mit 60 lokalen Gruppen und als Lobby. Und wir laden herzlich ein, mit uns den Weg zur besseren Mobilität zu gehen!

Erfolge und Fortschritte

2018 Als erste deutsche Stadt stellt Leipzig einen Fußverkehrsbeauftragten ein. Bis heute sind viele andere Städte gefolgt.
2019 Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer will zur Einführung der E-Scooter das Fahren auf Gehwegen erlauben. FUSS e.V. initiiert Protest gemeinsam mit Sozial- und Senioren-Organisationen und bei Landesregierungen, die im Bundesrat zustimmen müssten. Vor der Abstimmung dort zieht Scheuer den Versuch zurück.
2020 FUSS e.V. veröffentlicht das Papier „Verkehrsrecht auf die Füße stellen – 66 Schritte zu fairen Regeln“. Darauf installiert die Verkehrsministerkonferenz der Bundesländer eine Ad-hoc-Kommission zum gleichen Thema und nimmt deren Vorschläge im April 2021 an.
2021

Der Bundesverkehrsminister erhöht den niedrigsten Bußgeldsatz für das „vorschriftswidrige Benutzen von Gehwegen“ durch Fahrzeuge von 15 auf 55 Euro. Das betrifft das illegale Fahren und Abstellen von Autos und Motorrädern. FUSS e.V. forderte (und fordert noch heute) deutlich höhere Bußgeldsätze.

Im Koalitionsvertrag der Ampel-Regierung wird der Fußverkehr erstmals Thema der Bundespolitik. Das Regierungsbündnis beschließt, eine Nationale Fußverkehrsstrategie zu entwerfen.

2022

FUSS e.V. berät das Bundesverkehrsministerium zur Entwicklung einer Nationalen Fußverkehrsstrategie.

Im Bundeshaushalt steht erstmals ein Titel für Fußverkehr.

2023

 

Das Bundesamt für Logistik und Mobilität (BALM) stellt mit der „Förderinitiative Fußverkehr“ erstmals gezielt Fördermittel zur Stärkung des Fußverkehrs für Kommunen bereit.
2024

Das Bundesverkehrsministerium legt seinen Entwurf der Nationalen Fußverkehrsstrategie vor. Aus Sicht von FUSS e.V. fehlt noch vieles, aber ein Anfang ist gemacht.

Nach einer von FUSS e.V.-Mitgliedern eingereichten Klage bekräftigt das Bundesverwaltungsgericht eine Selbstverständlichkeit, die aber von vielen Städten ignoriert wurde: Gehwege sind zum Gehen da. Wo sie Wohnumfeld illegal zugeparkt werden, haben Betroffene ein Recht auf Abhilfe.

Das Straßenverkehrsgesetz und die Straßenverkehrsordnung werden novelliert. Sicherheit, Umweltschutz, Stadtqualität erhalten grundsätzlich höheres Gewicht; für den Fußverkehr gibt es Einzelverbesserungen bei der Flächenverteilung im Straßenraum, bei Zebrastreifen und Tempo 30.