Newsletter | März 2025
Die Themen im Überblick
- Endlich eine Bundes-Strategie
- Kongress in Mainz: Fußverkehr gewinnt an Boden
- Koalitionsvertrag: Fußverkehr in einem Wort
- In Deutschland geht noch mehr
- Mehr Gehwegparken – Verkehrswende rückwärts
- Neu beim BUVKO! Empowerment-Workshops
- Deutscher Seniorentag: Im Alter mobil
- Broschüre “Parken an und auf Querungsstellen“
- ISA für mehr Sicherheit
- Active2work: Preis für fortschrittliche Unternehmen
- FUSS e.V. nicht mehr ganz jung – dafür voller Erfahrung und Erfolge
- Unser erfolgreichster Beitrag auf Social Media
Zuerst die gute Nachricht: Der Fußverkehr ist auf der bundespolitischen Agenda angekommen. In seiner letzten Sitzung vor der Bundestagswahl hat das Bundeskabinett am 12. Februar endlich die Fußverkehrsstrategie beschlossen. Das ist ein großer Schritt fürs Gehen – mehr dazu hier.
Kongress in Mainz: Fußverkehr gewinnt an Boden
Auf dem Fußverkehrskongress des Bundes und des Landes Rheinland-Pfalz FUKO am 11. und 12. März in Mainz war der neue Schwung deutlich spürbar. Es war der erste Fußverkehrskongress mit Bundesminister – Volker Wissing gab ein erfreuliches Bekenntnis zum Fußverkehr ab. Deutlich wurde auf dem Kongress, in wie vielen Städten das Thema inzwischen angekommen ist: Vor sieben Jahren gab es noch keinen einzigen kommunalen Fußverkehrsbeauftragten, inzwischen haben ihn 34 Städte.
Auch wir waren mit etlichen Mitgliedern, eigenen Vorträgen und Diskussionsbeiträgen präsent und fütterten zahlreiche Medien, die über den Kongress berichteten.
Koalitionsvertrag: Fußverkehr in einem Wort
Zu den Koalitionsverhandlungen zwischen CDU/CSU und SPD haben wir an Mitglieder der Arbeitsgruppe Verkehr appelliert, den Schwung der Fußverkehrsstrategie zu nutzen und einen konkreten Nationalen Fußverkehrsplan als Vorhaben in der Koalitionsvertrag zu schreiben. Das ist leider nicht gelungen; im Vertrag soll nun der Satz stehen: „Den Rad- und Fußverkehr werden wir als Bestandteil nachhaltiger Mobilität stärken und fördern.“ Wenigstens steht er drin – es hätte auch passieren können, dass sich die neue Koalition verständnislos von diesem Ampel- und Wissing-Erbe verabschiedet. An uns ist es jetzt, das Konkrete einzufordern.
In Deutschland geht noch mehr
Bestärkt werden wir in unserer Forderung durch die neuen Zahlen. Der Anteil der Fußwege an allen zurückgelegten Wegen in Deutschland wächst von 22 Prozent in 2017 auf 26 Prozent. Das ist das Ergebnis der gestern vom Bundesverkehrsministerium veröffentlichten Erhebung “Mobilität in Deutschland 2023” – der größten bundesweiten Befragung zu diesem Thema. Auch die absolut zu Fuß zurückgelegte Distanz steigt – auf die höchste Summe seit Beginn der Erhebung: 114 Mio. Kilometer täglich zu Fuß!
Die Studie stellt aber auch fest: Die Menschen sind deutlich weniger zufrieden beim Gehen. Ein deutliches Zeichen an die Politik: Die Leute wollen zu Fuß gehen und tun es, selbst wenn die Bedingungen nicht ideal sind. Mit einem Nationalen Fußverkehrsplan geht in Deutschland sogar noch mehr.
Alle Ergebnisse der Erhebung “Mobilität in Deutschland 2023”
Mehr Gehwegparken – Verkehrswende rückwärts
Leider gibt es auch eine schlechte Nachricht in Sachen Verkehrswende: Auf Betreiben von Bremen hat der Bundesrat am 21. März das Legalisieren von Gehwegparken erleichtert. Wir hatten öffentlich und per Brief an alle Landesregierungen davor gewarnt; hat nichts genützt. Zugleich hat der Bundesrat aber Erleichterungen für Zebrastreifen, Tempo 30 vor Schulen und der Umverteilung von Raum zugunsten von Fuß und Rad zugestimmt. Ausführlich berichten wir hier über alle Beschlüsse.
Zum Legalisieren von Gehwegparken ist unsere Botschaft an die Verkehrsbehörden der Städte und Gemeinden: „Glaubt nicht, das wird einfach. Die neuen Regelungen sind einerseits komplex, einerseits diffus. Es gibt zahlreiche rechtliche Hemmnisse. Überlegt euch dreimal, bevor ihr euch hierauf einlasst.“
Neu beim BUVKO! Empowerment-Workshops für Skills und Erfolgsstrategien zur Verwirklichung von Projektideen
Was beflügelt die Mobilitätswende? Nicht irgendwann, sondern jetzt! Diese zentrale Frage wird das Baden-Württemberg Institut für Nachhaltige Mobilität (BWIM) beim BUVKO intensiv bearbeiten. Herzstück der offiziellen Programmpartnerschaft sind die neu initiierten Empowerment-Workshops zu Skills und Dos and Don’ts, um Konzepte umzusetzen.
In der Empowerment-AG „Mit Überzeugungskraft zur Veränderung“ erwarten Euch eine interaktive Bürgerversammlung, ein Mini-Coaching zur Kommunikation von Verkehrsprojekten und Kniffe für die Zusammenarbeit mit Politik und Verwaltung.
In der Empowerment-AG „Mit Spaß Neues möglich machen!“ füllt das BWIM gemeinsam mit Euch den individuellen Werkzeugkasten für Mobilitätsinitiativen von der Idee bis zur Wirkung und präsentiert Good-Practice-Beispiele, von denen Ihr für eigene Maßnahmen und Experimente im Straßenraum lernen könnt.
Alle Infos zum BUVKO und Anmeldung für Kurzentschlossene auf ww.buvko.de.
Deutscher Seniorentag: Im Alter mobil
Und noch ein Kongress: Vom 2. bis 4. April läuft in Mannheim der Deutsche Seniorentag. Erstmals sind wir dort vertreten – mit einem Stand im Foyer und am 4. April mit einer Veranstaltung zum Thema „Mobil im Alter“.
Wer in Mannheim und Umgebung wohnt, ist herzlich eingeladen. Eventuell haben wir eine oder zwei Freikarten, bei Interesse bitte Mail an roland.stimpel@fuss-ev.de.
Broschüre “Parken an und auf Querungsstellen“
Das Queren von Fahrbahnen gehört zu den gefährlichsten Verkehrssituationen im Fußverkehr. Um Sichtachsen und Querungshilfen freizuhalten, ist das Parken an und auf Querungsstellen deshalb verboten. Die neue FUSS-Broschüre „Parken an und auf Querungsstellen“ beschreibt, wo und warum das Parken aus Sicherheitsgründen untersagt ist, welche Konsequenzen drohen und was die Pflichten der Polizeibehörden sind.
Kostenloser Download der Broschüre
Alle Publikationen des FUSS e.V.
ISA für mehr Sicherheit
Der Geschwindigkeitsassistent ISA (Intelligent Speed Adaptor) erkennt, welches Tempolimit gerade gilt und dämpft den Motor entsprechend. Ein einfaches technisches Mittel, das uns der Vision Zero einen großen Schritt näher bringen würde. Der European Transport Safety Council schätzt, dass es bei Einhalten aller Tempolimits 30 Prozent weniger tödliche Unfälle gibt. Es hätte auch die Horrorfahrten in Magdeburg, München und Mannheim verhindert.
FUSS e.V. fordert: ISA muss in alle Autos, so schnell es geht – und es muss mindestens innerorts immer eingeschaltet bleiben!
Hier unsere Stellungnahme dazu
Active2work: Preis für fortschrittliche Unternehmen
Die hessische Landesinitiative active2work macht das Engagement von Unternehmen für betriebliche Nahmobilität sichtbar: Der Preis zeichnet Unternehmen und Betriebe aus, die Radfahren und Gehen fördern und so als Vorbilder dienen. Unsere ehemalige FUSS-Vorständin Katalin Saary vertritt das Land Hessen in der Jury.
FUSS e.V. nun nicht mehr ganz jung – dafür voller Erfahrung und Erfolge
Im Februar feierte der FUSS e.V. seinen 40. Geburtstag. Wir blicken zurück auf 40 Jahre Protest, Projekte und Politik für den Fußverkehr.
Was hat es mit der „Suchtberatungsstelle Auto“ auf sich? Was war die schlechteste Idee für den Fußverkehr nach der Deutschen Einheit? Und in welchem Jahr machte FUSS e.V. den allerersten Schritt ins Internet? Alles nachzulesen in unserer Chronik über 40 Jahre Vereinsgeschichte.
Unser erfolgreichster Beitrag auf Social Media
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