Aurich: Räder vom Gehweg – und wieder drauf?
In der ostfriesischen Stadt wurde ein stark begangener Weg für Radler gesperrt; ihnen wurden bessere Bedingungen auf der Fahrbahn versprochen. Geschehen ist nichts – und jetzt sollen sie auf den Gehweg zurück.
Die Ortsgruppe Aurich des Fuss e.V. protestiert gegen Planungen der Stadtverwaltung, auf dem stark begangenen Hoheberger Weg den Radverkehr in beiden Richtungen zur Benutzung des Gehwegs zu verpflichten. Dafür ist der Gehweg viel zu schmal und zu stark frequentiert. Zufußgehende brauchen eigene Wege, auf denen sie sich sicher und frei bewegen können, ohne ständig für Radfahrende aller Art, vom E-Bike bis zum Lastenfahrrad Platz machen zu müssen.
Gehwege werden heute schon legal von einer Vielzahl von Verkehrsteilnehmern genutzt. Dazu gehören Menschen jeden Alters, teilweise mit Hunden, Menschen mit Kinderwagen, mit Rollatoren. Rollstuhlfahrer, aber auch Rad fahrende Kinder bis zum Lebensjahr, teilweise in Begleitung eines Elternteils per Fahrrad. All diese Gruppen sind ohnehin schon auf Gehwegen erlaubt. Jetzt noch Fahrräder aller Art, Größe und Geschwindigkeit sowie E-Scooter durch die geplante Neuregelung auf die Gehwege zu zwingen, wäre eine Zumutung und rechtlich fragwürdig.
Wir sind uns da mit dem ADFC Aurich einig. Dieser schreibt, die Gehweg-Freigabe würde „vielen Zufußgehenden auf dieser wichtigen Verbindung belasten und den Radverkehr verlangsamen“. Der Weg war bis vor zwei Jahren ein für Radler benutzungspflichtiger „gemeinsamer“ Weg. Dann wurde die Benutzungspflicht aufgehoben, weil sie nach Ansicht der Stadt rechtwidrig war. Die Rechtslage hat sich seitdem nicht geändert – und die Stadt hat bisher nicht erklärt, warum sie neu einführen will, was sie seinerzeit für unzulässig hielt.
Damals versprach sie, es solle der Radverkehr auf der Fahrbahn sicher gestaltet werden. Dies geschah nicht, so dass viele Radfahrende aus Sorge um die eigene Sicherheit rechtswidrig den Gehweg in normaler und auch hoher Fahrradgeschwindigkeit genutzt und dabei Fßgänger*innen stressten und teilweise gefährdet haben.
Unsere Auricher Gruppe wird gegen die geplanten Verschlechterungen und absehbaren Gefährdungen des Fußverkehrs ggf. auch mit rechtlichen Mitteln vorgehen. Sie steht aber auch für konstruktive Gespräche mit der Stadtverwaltung zur Verfügung, um einvernehmliche Lösungen zu erzielen.
Kontakt zur Ortsgruppe: aurich@fuss-ev.de





