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Aber es geht auch umgekehrt: Der Gehweg geht weiter. Wer fährt, muss eine kleine Schwelle hinauf, muss sich Gehenden anpassen und sie wenn nötig vorlassen. Das bringt Gehenden mehr Sicherheit, Komfort und weniger Zwangspausen am Fahrbahnrand. Im günstigsten Fall führt der Gehweg an der Kreuzung einfach weiter, sein Belag und sein Höhenniveau bleiben gleich. Wer geht, merkt kaum, dass sie oder er einen Fahrweg quert.  

Etwas schwächer ist die „Gehwegüberfahrt“. Der Begriff kommt von den kurzen Fahrwegen, die zwischen Straße und Grundstücken quer über den Gehweg führen. Auf diesem wechselt meist der Belag. Hier haben zwar Gehende Vorrang, aber Fahrende sehen das besonders bei fahrbahn-ähnlichen Belägen anders. Also sollte, wenn der der Belag schon wechselt, seine Gestaltung möglichst der des Gehwegs ähneln. 

Aufpflastern schafft Sicherheit

Die schwächste Variante ist die „Teilaufpflasterung“. Dieses Wort bezeichnet einen leicht erhöhten Fahrbahnbereich, der meist mit einem anderen Belag versehen ist als der Rest. Hier hat Vorrang, wer fährt. Aber physisch durch die Schwelle und optisch durch den Belag sinkt das Tempo; das Überqueren zu Fuß wird sicherer. Viele Fahrende lehnen Teilaufpflasterungen wegen des unruhigen Auf- und Abfahrens ab. Das kann aber am einfachsten durch langsames Fahren gemildert werden – was ja der Zweck dieser Gestaltung ist. Der Einwand, Feuerwehr und Polizei kämen schlechter durch, lässt sich teils entkräften: Wo langsamer gefahren wird, müssen sie seltener kommen.  

FUSS Folgerungen und Forderungen

1.

Durchgehende Gehwegnetze sind mindestens so wichtig wie Fahrbahnnetze. Wo sich beide kreuzen, sollten öfter als heute die Gehwege durchgezogen werden.

2.

Auf überfahrbahren Gehwegen sollte nur Schritttempo gefahren werden dürfen. Gehende brauchen Vorrang (Regeln wie in Paragraf 10 StVO). Fahrenden ist das kurze Langsam-Stück eher zuzumuten als Gehenden die Gefahr und Behinderung, wenn schneller gefahren würde.