Berlin-Mitte: Kreuzungen

Der Stadtbezirk Berlin-Mitte gestaltete Kreuzungen in Serie um – nach dem immer gleichen Prinzip: der jeweils erste, bisher von Autos benutzte Parkplatz nahe der Kreuzung wird zum Zweirad-Parkplatz. Das hat gleich fünf Effekte:

  • Die Sicht zwischen Fahrenden und quer Gehenden wird besser.
  • Der zu durchquerende Raum, in dem mit Fahrverkehr zu rechnen ist, wird kleiner.
  • Die Hemmschwelle zum Eckenparken wird höher, wenn man nicht einfach vor oder hinter einem anderen Auto parken kann.
  • Die bisher auf Gehwegen stehende oder liegende Zweiräder finden Raum am Fahrbahnrand.
  • Von der Fahrbahn aus sind die Parkplätze leicht zu erreichen – ein Komfortgewinn für ihre Nutzerinnen. Der Parkraum wird viel effizienter genutzt, wenn sechs oder acht zweirädrige Fahrzeuge statt eines vierrädrigen Platz finden.

Auch für die Verwaltung ist das Programm effizient: Abgesehen von Markierungen und Abtrennungen der Zweirad-Parkplätze kommt es ohne Umbau und Umgestaltung aus. Die Umgestaltung ist auch rechtssicher und kostengünstig: Pro Kreuzung rechnet das Bezirksamt Berlin-Mitte mit rund 12.000 Euro. Kritik gibt es nur von Behinderten-Vertretungen: Bordsteine werden nicht abgesenkt und Blindenmarkierungen nicht aufgebracht.

FUSS-Note

Das Projekt zeigt beispielhaft, wie man durch den einfachen, seriellen Umgang mit großer Masse Verkehrsraum an vielen Orten verbessert. Wer hier geht, profitiert oft von Verbesserungen an mehreren Kreuzungen und Einmündungen nacheinander.