Man wird doch träumen dürfen – Was wir wollen
Niemand geht mehr? Doch: Fast alle können es, die meisten tun es. Von allen Mobilitätsformen ist Gehen die freieste, gesündeste, einfachste, umweltfreundlichste und sozialste. Und oft die genussvollste.
Viele Jahre war die autogerechte Stadt das Leitbild in der Verkehrsplanung. Die Abkehr davon vollzieht sich nur sehr langsam. Derzeit wird der Radverkehr schon stärker gefördert. Das begrüßen wir, müssen jedoch feststellen, dass der Flächenkonflikt noch immer meistens zu Lasten des Fußverkehrs gelöst wird.
Was ist nötig für eine „fußgerechte“ Stadt? Wir fordern dafür:
- Mindestens 2,65 m breite Gehwege: Alles darunter ist zu eng, wenn sich zwei Menschen mit Kinderwagen, Gehstock oder Rollator begegnen. Deshalb wollen wir keine Einengung der Gehwege für Parkplätze und durch aufgesetztes Parken. In Straßen mit Baumbestand muss der Bereich zwischen den Baumscheiben als Gehweg zu nutzen sein.
- Die ganze Gehwegfläche für den Fußverkehr: Aktuell müssen sich die Fußgänger*innen oft die Fläche mit Verkehrszeichen, Straßenlampen, Papierkörben, Fahrradbügeln, Bushaltestellen, Außengastronomie usw. teilen, denn all diese befinden sich auf den Gehwegen. Der dafür nötige Platzbedarf muss zusätzlich einkalkuliert werden – der Gehweg muss dann entsprechend breiter sein!
- Konsequente Trennung von Fuß- und Radverkehr: Das bedeutet: keine Radwege auf dem Gehweg, keine gemeinsamen Fuß- und Radwege und keine Gehwege „Radfahrer frei“. Auf dem Gehweg bewegen sich viele besonders empfindliche Menschen wie Kinder, Behinderte und Ältere.
- Sichere Querungen: Ampelanlagen, die auch langsameren Fußgänger*innen die gesamte Querung ermöglichen. Bei Hochbordradwegen Maßnahmen, die den Vorrang der querenden Fußgänger*innen sicher stellt (z.B. Zebrastreifen auf dem Radweg).
- Ausreichende Beleuchtung der Gehwege auch hinter Bäumen.
- Gute Pflege der Gehwege: Schnelle Beseitigung von Stolperstellen und regelmäßiges Auffüllen von ausgespülten Wurzelbereichen.
- Sichere Schulwege: Dafür sind auch in Tempo-30-Bereichen Zebrastreifen notwendig. Wo möglich, sollten Schulstraßen eingerichtet werden.
- Tempo 30 auf allen Straßen: Das dient der Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer*innen, verringert die Lärmbelastung und den Schadstoffausstoß.
- Konsequente Ahndung aller Verkehrsverstöße: Sowohl das Gehwegparken als auch das Befahren der Gehwege durch Rad- und E-Scooterfahrer*innen muss geahndet werden.
