Noch mehr Medienecho

Unsere Aktionstage in der Mecklenburgstraße wurden nun auch von Schwerin Live aufgegriffen. Dort sogar durch ein Interview mit G. Ullrich, der die Aktionstage initiiert hat. Zu lesen ist es hier auf der Seite 37.

Das Interview bot die gute Gelegenheit, noch einmal deutlich auf die eigentlichen Probleme beim Thema „Rad- und Fußverkehr“ aufmerksam zu machen. Denn die übliche Verengung der Optik auf die explizite Unfallgefährdung geht an der eigentlichen Sachlage vorbei. Natürlich kommt es vor, dass Fußgänger durch Radfahrer im Sinne eines Unfalls zu Schaden kommen. Das dürfte auch in Schwerin sogar häufiger sein als bekannt. Denn registriert wird zumeist erst, wenn die Rettung angefordert wird.

Das Problem beginnt längst vor den eigentlichen Unfallopfern!
Das eigentliche Problem fängt aber viel früher an. Mit der Zulassung von Fahrzeugen auf dem Gehweg findet eine folgenschwere Transformation statt. Ein bis dato explizit von Verkehrsgefahren befreiter öffentlicher Bereich ist nun nicht mehr grundsätzlich von der Fahrbahn verschieden. Mit anderen Worten: dort, wo Fahrzeuge (Räder, Scooter) zugelassen werden, gibt es keinen verkehrssicheren Bereich mehr.

Den höchsten Preis dafür zahlen übrigens kleine Kinder und deren Eltern. Denn während kleine Kinder sich auf reinen Gehwegen frei bewegen können, solange sie die Bordsteinkante als „rote Linie“ beachten (können), sind sie auf Gehwegen mit gemischtem Fuß- und Radverkehr dazu verdammt, an der Hand des Elternteils zu bleiben. G. Ullrich hat daher in einem Beitrag, den er vor ein paar Jahren für seinen Blog geschrieben hatte, polemisch von einem „Leinenzwang für Kleinkinder“ gesprochen, den die Schweriner Stadtverwaltung durch die Freigabe von Gehwegen sowie die Polizei durch ausbleibende Kontrollen mit zu verantworten haben.

Daneben sind natürlich alle anderen Fußgänger auch die Leidtragenden. Sie sind einem erheblichen Stress ausgesetzt, weil sie sich zuweilen als Slalomstangen auf einem Radparcours fühlen müssen, wo sie ursprünglich einfach so „ihrer Wege gehen“ konnten. Zu allem Überfluss gibt es dann auch noch die wirklichen Unfallopfer. Diese sind, im Bilde gesprochen, die absolut kleine Spitze des Eisbergs. Insofern ist es gut, auf die Schieflage einer solchen Optik („Unfallgefahr“) stets hinzuweisen.

14.08.25